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Ein neues Lächeln für Andrea: digital gefertigtes Interim

Jul 23, 2023

Eric Kukucka zeigt eine digital gefertigte Interimsrehabilitation eines anspruchsvollen Falles.

Der folgende Artikel beschreibt den interdisziplinären Behandlungsansatz zur Behandlung einer jungen Patientin, die aufgrund ihrer Zahnerkrankung erheblich unter physischen und psychischen Problemen litt (Abbildung 1).

Um einen solchen Fall zu lösen, ist neben exzellenter zahnmedizinischer und zahntechnischer Laborkompetenz sowie abgestimmten Fertigungstechniken auch die reibungslose Zusammenarbeit von Zahnarztpraxis und Dentallabor unabdingbar. Im vorliegenden Fall begann die Lösung mit einer Interimsprothese, die es der Patientin ermöglichte, ihre „normale“ Kieferfunktion und ihr ästhetisches Erscheinungsbild wiederzuerlangen.

Als Andrea im Alter von 25 Jahren zum ersten Mal zu uns kam, litt sie bereits seit mehreren Jahren unter verschiedenen Symptomen. Ihre Beschwerden wurden durch zwei unterschiedliche Erkrankungen verursacht, die einzeln und in Kombination zu schwerwiegenden Folgen führten. Die junge Frau litt an einer genetischen Störung, die sich unter anderem in einem sehr schwachen Zahnschmelz äußerte. Darüber hinaus litt die Patientin unter Fibromyalgie, einer chronischen Schmerzerkrankung, die mit einer enormen psychischen Belastung einhergeht. Dies hatte zur Folge, dass der Patient über einen Zeitraum von mehreren Jahren durchschnittlich drei- bis viermal täglich erbrach. Die daraus resultierende Säureerosion beschädigte ihr ohnehin schon stark geschädigtes Gebiss erheblich (Abbildung 2).

Die Patientin berichtete, dass sie unerträgliche Schmerzen habe und an zahlreichen oralen Infektionen gelitten habe. Im Laufe der Jahre musste Andrea „unzählige“ Antibiotikakuren einnehmen, deren Wirksamkeit mit der Zeit nachließ. Aufgrund dieser Infektionen mussten mehrere Zähne gezogen werden. Andreas ernste Mundgesundheit beeinträchtigte ihre Fähigkeit zu essen.

Das unattraktive Aussehen ihrer Zähne berührte sie emotional zutiefst. Ihre geistige Gesundheit und ihr Selbstverständnis litten darunter. Sie beschrieb ihre früheren Zahnarztbesuche als „schreckliche“ Erfahrungen. Daher zögerte sie zunächst, der vorgeschlagenen komplexen Behandlung zuzustimmen. Wir konnten sie jedoch in sehr einfühlsamen und einfühlsamen Gesprächen von der Notwendigkeit des Eingriffs überzeugen.

Nach vielen Gesprächen wurde ein erstes Behandlungsziel definiert: Die Zähne, die nicht gerettet werden konnten, sollten gezogen werden und eine Interimsprothese als Provisorium angefertigt werden. In einer zweiten Behandlungsphase würden Implantate eingesetzt. Im Vordergrund stand für uns jedoch die Verbesserung der Lebensqualität des Patienten.

Wir haben uns für den Digital Denture-Prozess entschieden, um dem Patienten eine „komfortable“ Behandlungsmodalität zu bieten und vorhersehbare Ergebnisse für das Zahnarztteam zu gewährleisten. Da der Patient zu keinem Zeitpunkt der Behandlung zahnlos sein wollte, musste zum Zeitpunkt der Zahnentfernung eine Interimsprothese zur Verfügung stehen.

Zunächst wurden Abdrücke vom Ober- und Unterkiefer genommen und die Modelle gegossen. Anschließend wurden die Modelle mit einem Laborscanner (3Shape) digitalisiert. Die Datensätze wurden in das Softwareprogramm Digital Denture übertragen, wodurch wir mit SR Ivobase CAD und SR Vivodent CAD Multi in einem automatischen Herstellungsprozess einen Satz zahnfarbenen Zahnersatzes herstellen konnten.

Bevor die Interimsprothese gestaltet werden konnte, mussten die restlichen Zähne aus dem virtuellen Modell entfernt werden (Abbildung 3). Zu diesem Zweck verfügt das Softwareprogramm über ein virtuelles Extraktionstool. Die Software führte uns Schritt für Schritt durch den Modellanalyseprozess. Wir haben die anatomischen Merkmale markiert und die wesentlichen Parameter für den Zahnersatz festgelegt (Abbildung 4).

Basierend auf der Aufzeichnung der maxillomandibulären Beziehung wurde die vertikale Dimension um 5,5 mm geöffnet (Abbildung 5a). Geeignete Zahnformen wurden aus der Zahnbibliothek von Digital Denture Full Arch (Phonares II B71-L50-N3) ausgewählt (Abbildung 5b).

Die Software generierte automatisch einen Vorschlag zur Aufstellung der ausgewählten Zähne (Abbildung 6). Auf Wunsch kann dieses Setup individuell angepasst werden. Als nächstes überprüften wir die Grundparameter (Zahnlänge, Mittellinie, Biss usw.) und nahmen die notwendigen Feineinstellungen in der Software vor.

Darüber hinaus haben wir die Prothesenbasis finalisiert und die Zahnfleischkonturen charakterisiert. Die Software bietet verschiedene Werkzeuge zum Hinzufügen, Entfernen oder Glätten von Dentalmaterial.

Die CAD-Datei wurde gespeichert und die Software generierte eine CAM-Ausgabedatei zum Fräsen des Zahnbogens und der Prothesenbasis. Der Zahnbogen wurde aus einem biokompatiblen, hochvernetzten polychromatischen PMMA-basierten DCL-Material (SR Vivodent CAD Multi) gefräst (Abbildung 7). Es zeichnet sich durch seinen besonderen Perlstruktureffekt aus, der für einen gleichmäßigen Farbverlauf sorgt. Wir haben den Farbton A1 gewählt. Der multichromatische Farbverlauf der Scheibe – Inzisal-, Dentin-, Zervikalbereich – verleiht den gefrästen monolithischen Zähnen ein sehr natürliches Aussehen mit sehr wenig Nacharbeit. Das Digital Denture-System umfasst eine Reihe unterschiedlicher gingivafarbener PMMA-Scheiben (Ivobase CAD). Die Farbtöne dieser Scheiben sind auf die Ivobase-Prothesenbasismaterialien abgestimmt (bevorzugt Pink, Pink V, 34V) (Abbildung 8).

In einem ersten Schritt wurde mit der CAM-Maschine (Programill PM7) der Zahnbogen grob gefräst. Der Zahnbogen wurde in Übergröße gefertigt und die Basisflächen exakt passend zur Prothesenbasis gefräst (Abbildung 9). Im nächsten Schritt wurden Zahnbogen und Prothesenbasis miteinander verklebt.

Zu diesem Zweck wurde ein effizienter, einfach zu verwendender, selbsthärtender Zweikomponenten-Haftvermittler (Ivobase CAD Bond) verwendet (Abbildung 9). Im anschließenden Präzisionsfräs- und Endbearbeitungsprozess wurden der Zahnbogen und die Prothesenbasis finalisiert (Abbildungen 10 und 11).

Der digital gefertigte Zahnersatz erforderte nur minimale Nachbearbeitung. Die Morphologie der Vestibularbereiche – eine Mischung aus konkaven und konvexen Bereichen – der Prothesenbasis wurde in der Software gespeichert und dann im Verhältnis 1:1 bearbeitet. In diesem Stadium kann die Mikrotextur der Zähne und des Zahnfleisches individuell angepasst werden. Auf Wunsch können feine Verschleißfacetten hinzugefügt werden, um das naturgetreue Aussehen der Prothese zu verbessern. Im vorliegenden Fall wurde die Prothese mit einem zahnärztlichen Handstück vorpoliert und anschließend in einem Poliergerät unter Verwendung von Bimsstein und einer Universalpolierpaste sowie einer Schwabbelscheibe aus Baumwolle auf den endgültigen Hochglanz poliert.

Die Zähne wurden unter Vollnarkose gezogen und eine leichte Alveoloplastie durchgeführt. Dadurch wurden ideale Voraussetzungen für den Zahnersatz geschaffen. Der Patient verließ die Praxis nach dem chirurgischen Eingriff mit der neuen Interimsprothese. Eine Woche später erschien sie zu einem Recall-Termin in der Praxis. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich nicht nur ihr Aussehen, sondern auch ihr Verhalten merklich verändert. Sie strahlte Lebensfreude und Selbstbewusstsein aus (Abbildung 12).

Die primäre Behandlungsphase stellte einen wichtigen Teil der gesamten Rehabilitation dar. Der Patient erhielt ein schönes Lächeln und eine messbar verbesserte Lebensqualität (Abbildung 13). Aufgrund des Digital Denture-Systems erforderte die Behandlung relativ wenig Zeit und Aufwand. Heute ist die junge Frau weitgehend zufrieden, selbstbewusst und motiviert, den nächsten Behandlungsschritt zu gehen.

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Dieser Artikel erschien zuerst in der Zeitschrift Laboratory. Die aktuelle Ausgabe können Sie hier lesen.

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